Hude Neerstedt

Intensives Derby: Die HSG Hude/Falkenburg (am Ball die dreifache Torschützin Saskia Saß) rang den TV Neerstedt knapp mit 26:25 nieder.
Bild: Michael Hiller

Hude - Dieses Nachbarschaftsduell war nichts für schwache Nerven: In einem von der ersten bis zur letzten Sekunde packenden Handballspiel bekamen die 110 Zuschauer in der gut besuchten und stimmungsgeladenen Halle am Huder Bach ein tolles Oberliga-Derby serviert. Die Frauen der HSG Hude/Falkenburg wurden am Ende ihrer Favoritenrolle gerecht und besiegten den TV Neerstedt mit 26:25. Zur Pause hatte noch der Außenseiter mit 16:12 die Nase vorn.

„Ein typisches Derby“

„Es war ein typisches Derby. Die letzten drei hatte Neerstedt gewonnen, nun haben wir uns wieder durchgesetzt“, atmete HSG-Trainer Bernd Spille nach dem kräftezehrenden Duell tief durch. Ein Beleg dafür, wie sehr es zur Sache ging, waren zwei rote Karten gegen die Gastgeberinnen: Kurz vor der Halbzeit wurde Michaela Stahlkopf wegen eines Ballwurfs ins Gesicht einer Gegenspielerin ebenso vorzeitig zum Duschen geschickt wie Jasmin Jarocki, die kurz vor Schluss Nadja Kunz beim Torwurf foulte. „Die Entscheidungen gehen so in Ordnung. Beim zweiten Platzverweis hätte es meines Erachtens aber auch eine Zeitstrafe getan“, so Spille.

Es war ein hartes Stück Arbeit für seine Mannschaft. Neerstedt verlangte dem Tabellenzweiten alles ab. Das noch sieglose Schlusslicht erwischte den besseren Start und nutzte die technischen Fehler der HSG häufiger aus. Nach dem 8:8 traf Neerstedt viermal in Folge durch Anna Rippe (2), Stefanie Hanuschek sowie Nadja Kunz und setzte sich mit 12:8 ab. Diesen Vorsprung verteidigten die Gäste mit einer 6:0-Deckung bis zur Pause und führten wie erwähnt dank einer starken Leistung mit 16:12.

Neerstedt gibt fünf-Tore-Führung ab

Im zweiten Abschnitt erhöhte Nina Sempert direkt nach Wiederbeginn auf 17:12 – das Momentum war aufseiten der Gäste, die durch Sharleen Siemers auch noch das 20:15 (36.) nachlegten. Aber zwei erfolgreich vorgetragene Tempogegenstöße von Melissa Steinhoff zum 17:20 (38.) sowie von Viola Kleefeldt zum 18:20 (39.) brachten die Spille-Sieben wieder heran. Mit einem Doppelpack von Laura Tirschler (40./42.) schaffte die HSG einen kleinen Lauf und den 20:20-Ausgleich.

Auf der Zielgeraden der Begegnung hatte Hude/Falkenburg etwas mehr Power im Tank. Leonie Voigt traf gegen ihren Ex-Club zum 22:21 (49.) und besorgte die erstmalige Führung für die Gastgeberinnen im zweiten Abschnitt. Fünf Minuten vor der Sirene war die Partie jedoch immer noch offen (24:24). Erst Voigts Treffer zum 26:24 (59.) bedeutete die Vorentscheidung. Nadja Kunz konnte für Neerstedt 30 Sekunden vor Schluss nur noch einmal verkürzen. Beide Teams, vor allem auch die Torhüterinnen, boten dem Publikum einen spannenden Handball-Nachmittag.

TVN-Trainerin lobt starke Leistung

„Derbysieger, Derbysieger“, sangen die jubelnden HSG-Spielerinnen und führten vor den eigenen Fans einen Freudentanz auf. Dagegen musste TVN-Trainerin Cordula Schröder-Brockshus die unglückliche Niederlage erst einmal sacken lassen. „Das war ein knappes Ding. Wir waren lange dran und haben ein geiles Spiel abgeliefert“, sagte Neerstedts Übungsleiterin. „Durch einige technische Fehler haben wir es in den letzten Minuten leider unnötig aus der Hand gegeben.“

In der Tabelle ist Hude/Falkenburg nun mit 7:1 Zählern aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem punktgleichen Spitzenreiter Jahn Hollenstedt Zweiter. Neerstedt ist mit 0:8 Punkten als einzige Mannschaft in der Oberliga noch ohne Punktgewinn. Am kommenden Samstag kann sich dies jedoch ändern, denn zu Hause erwartet der TVN den ebenfalls noch sieglosen MTV Tostedt. Hude/Falkenburg fährt bereits am Freitag zum Topspiel nach Hollenstedt.

Telegramm

HSG Hude/Falkenburg - TV Neerstedt 26:25 (12:16)

HSG: Rump, Alfs – Sommer, Nölker (1), Möller, Jarocki (1), Saß (3), Steinhoff (7/4), Tirschler (2), Voigt (4), Wessels, Stahlkopf (5/3), Hillmer (1), Kleefeldt (2)

Quelle:nwzonline.de