Hude Falkenburg Neerstedt
Nach einer furiosen ersten Halbzeit der HSG Hude/Falkenburg (rote Trikots) drehte der TV Neerstedt das Oberliga-Derby im zweiten Abschnitt zu seinen Gunsten. Bild: Holger Martens


Ganderkesee
Dass Derbys eigene Gesetze haben, bewahrheitete sich auch am späten Sonntagnachmittag in der Handball-Oberliga der Frauen. In eigener Halle reichte der HSG Hude/Falkenburg eine Acht-Tore-Führung nicht, um gegen den TV Neerstedt zu gewinnen. Die Gäste drehten die Partie in der zweiten Halbzeit und gewannen am Ende 27:25.

In der ersten Hälfte dominierte das ersatzgeschwächte Team von HSG-Trainer Lars Osterloh den Gegner fast nach Belieben. Die Deckung mit einer überragenden Torhüterin Anneke Alfs hatte den schwachen gegnerischen Angriff im Griff. Bereits nach wenigen Minuten lag die HSG mit 6:1 vorne. TVN-Trainerin Cordula Schröder-Brockshus reagierte und stellte während einer Auszeit die 3-2-1-Deckung auf eine 6-0-Variante um. Das brachte aber nur wenig, denn Michaela Stahlkopf (8 Tore) und Malin Blankemeyer (10) blieben gefährlich, so dass die Gastgeberinnen ihren Vorsprung durch einen Dreierpack von Blankemeyer bis auf 14:6 ausbauen konnten. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte verkürzten Nadja Albes und Katharina Stuffel den Rückstand auf sechs Tore.

Wie verwandelt starteten die Gäste dann in die zweite Spielhälfte. Die Deckung zeigte sich bissig und stoppte die Angriffsversuche der Osterloh-Sieben immer wieder. Nach dem 18:12 erlebte Hude/Falkenburg die erste Torflaute, auch weil Neerstedts Torhüterin Sina Huntemann jetzt viele Bälle abwehrte. Mit zwei Treffern von Katharina Stuffel gegen ihren Ex-Club erreichte Neerstedt Mitte der zweiten Hälfte den 20:20-Ausgleich und hätte direkt danach schon in Führung gehen können. Doch Anna Rippe und Nadja Albes scheiterten mit ihren Strafwürfen an Alfs. Dennoch bogen die Gäste die Partie in der folgenden Phase um. Während die HSG eine Viertelstunde ohne eigenen Treffer blieb, setzten sich die Gäste mit drei Toren ab (20:23/55.).

Geschlagen gab sich Hude/Falkenburg aber nicht, sondern kämpfte sich durch einen Doppelpack von Amelie Bredehorst noch einmal auf 23:24 heran. Doch in der Schlussphase brachte der TVN den Vorsprung abgeklärt ins Ziel.

„Der Kräfteverschleiß in der ersten Hälfte war einfach zu hoch“, erklärte HSG-Coach Osterloh. „In der zweiten Halbzeit kam zu wenig Druck von allen Positionen. Auch in der Deckung haben wir es nicht mehr geschafft, rechtzeitig die Lücken zu schließen, so dass Neerstedt zu einfachen Toren kam.“ TVN-Trainerin Cordula Schröder-Brockshus war natürlich zufrieden – vor allem mit der zweiten Halbzeit. „Wir hatten uns viel vorgenommen mit dem Wissen, dass wir hier etwas mitnehmen können“, erklärte sie. „Trotzdem war unser Spiel in der ersten Hälfte viel zu nervös. Mit der Hereinnahme von Torhüterin Sina Huntemann bekam die Abwehr etwas mehr Sicherheit. In der zweiten Hälfte wurde sie dann zum überragenden Rückhalt. Wir haben auch in diesem Spiel einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht.“ Sie lobte außerdem Celina Struß sowie die elffache Torschützin Nadja Albes.

Quelle: nwz-online.de